BIOLOGIE UND UMWELTBILDUNG
Der Unterrichtsgegenstand Biologie und Umweltbildung hat die Bewusstseinsbildung des Menschen als Teil der Umwelt zum Ziel. Durch Wissen, emotionale Zugänge und Naturerfahrungen wird eine Einschätzung der Wirkungen menschlicher Handlungen ermöglicht. Aber auch die Funktionen des Körpers und die damit verbundene gesundheitsbezogene Handlungsfähigkeit werden stärker in den Fokus genommen.

Einige Neuerungen:
• Der Erwerb zentraler fachlicher Konzepte sowie von Basiskonzepten steht im Mittelpunkt. Den Schüler*innen soll vermittelt werden, dass es in der Biologie bestimmte Prinzipien gibt, die immer wiederkehren.
• Ökologie findet sich als roter Faden in jeder Klassenstufe wieder.
• Es wird ein durchgängiger Schwerpunkt auf evolutionäre Entwicklung und Verwandtschaft der unterschiedlichen Lebewesen gelegt.
• Das umfangreiche Kapitel „Mensch“ wird nun auf alle Schulstufen aufgeteilt.

DEUTSCH
Der neue Lehrplan folgt hier in vielen Teilen den Entwicklungen gelebter Praxis in modernen Bildungsmedien und fügt auch an manchen Stellen neue Aspekte hinzu. Gleich bleiben die vier Grundkompetenzen und der Fokus auf das individuelle Erlebnis von Deutsch als Sprache.

Einige Neuerungen:
• Fokus auf Mehrsprachigkeit, Sprachvarietäten, Sprachregistern und Sprachebenen
• Die Kompetenz Argumentieren wird ab der 1. Klasse aufgebaut und sukzessive erweitert.
• Die Lesekompetenz wird auch auf digitale Medien ausgeweitet (u. a. auf literarische und pragmatische Texte, Filme, Hörbücher, Podcasts, Blogs).
• Der Kompetenzbereich Sprachbewusstsein und Sprachreflexion wurde in die Kompetenzbereiche Zuhören und Sprechen, Lesen und Schreiben integriert.

DIGITALE GRUNDBILDUNG
• Das Fach soll Medienbildung, informatische Bildung sowie Gestaltungskompetenz fördern.
• Neben den Strukturen und Funktionen informatischer und medialer Systeme und Werkzeuge stehen die Wechselwirkungen durch den Einsatz digitaler Technologien im Vordergrund.
GEOGRAPHIE UND WIRTSCHAFTLICHE BILDUNG
Im Mittelpunkt steht der mündig handelnde Mensch in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Umwelt sowie dabei relevante räumliche und zeitliche Zusammenhänge.

Einige Neuerungen:
• Stärkere Orientierung an der Lebenswelt der Schüler*innen; Verstärkung der Zukunftsfähigkeit („21st Century Skills”); weg vom reinen Reproduktionswissen hin zum kompetenzorientierten Arbeitswissen
• Alle Zielsetzungen und Inhalte orientieren sich am Wirkungsgefüge „Gesellschaft – Wirtschaft – Politik – Umwelt“.
• Globale Herausforderungen wie Klimawandel, Artenverlust, Ressourcenverbrauch sowie Flucht und Migrationsbewegungen stehen im Fokus.
• Drei essenzielle Kompetenzen sollen im Unterricht erlangt werden: Orientierungs-, Urteils- und Handlungskompetenz.

GESCHICHTE UND POLITISCHE BILDUNG
Der Unterricht soll Lernende befähigen historisch bzw. politisch zu denken und zu handeln. Die Entwicklung eines reflexiven Geschichts- und Politikbewusstseins steht im Mittelpunkt; dabei sind die subjektiven Vorstellungen jedes Einzelnen von Politik zu berücksichtigen.
Im Unterricht sollen Anwendungsbereiche, zentrale fachliche Konzepte sowie Kompetenzmodelle des Lehrplans miteinander verknüpft werden.
Beispiele für fachliche Konzepte und Kompetenzen sind:

  • Reflexion des eigenen historischen und politischen Wissens
  • Das Erkennen von Zusammenhängen des menschlichen Zusammenlebens (Struktur, Macht, Kommunikation, Handlungsspielräume, Diversität etc.)
  • Kritisches Arbeiten mit Quellen und Geschichtsdarstellungen
  • Die Re-Konstruktion und De-Konstruktion von Darstellungen der Vergangenheit
  • Das Beurteilen von aktuellen und vergangenen gesellschaftlichen bzw. politischen Entscheidungen und Kontroversen
  • Politische Partizipation

MATHEMATIK
Mathematik soll als „Schule des Denkens“ erlebt werden und die Problemlösungsfähigkeit der Schüler*innen verbessern. Mathematik als Kulturtechnik und als Basis aller zukunftsweisender Technologie findet stärkeren Eingang in den Lehrplan.

Einige Neuerungen:
  • Verstärkter Einsatz von Technologie zum Lösen mathematischer Aufgaben
  • Fachsprache soll gelernt und genutzt werden; Schüler*innen werden angeleitet, Lösungswege zu beschreiben.
  • Der Wahrscheinlichkeitsbegriff wird bereits in der Sekundarstufe I eingeführt.
  • Auf das Rechnen mit Bruchzahlen wird in der 5. Schulstufe vorbereitet; auf das Rechnen mit negativen Zahlen bereits in der 6. Schulstufe.

PHYSIK
Mit dem neuen Fachlehrplan Physik wird die Kompetenzorientierung in den Fokus gerückt.
  • Kinder sollen auf Basis ihres erlernten Fachwissens physikalische Phänomene erkennen, erklären und physikalische Denk- und Arbeitsweisen anwenden.
  • Der Unterricht soll sich an den Alltags-Vorstellungen der zu Unterrichtenden orientieren – eine frühe Abstraktion sollte vermieden werden.
  • Die zentralen fachlichen Konzepte „Energie“ sowie „Kräfte und Wechselwirkungen“ sind in der Unterstufe von besonderer Bedeutung.
  • Kinder sollen die Fähigkeit erwerben, Standpunkte zu begründen und aus naturwissenschaftlicher Sicht zu bewerten.
Diese Aufzählung stellt eine Zusammenfassung wichtiger Elemente des neuen Lehrplans dar und dient der Übersicht. Sie ist nicht vollständig, noch kann für Richtigkeit oder Fortdauer garantiert werden. Die vollständigen Lehrpläne und darin enthaltenen Änderungen für das neue Schuljahr finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung.